Prayer begins with the capacity to listen - Beten beginnt mit der Kapazität zu hören (Adyashanti)

Being still is the foundation of nearly every contemplative practice and lies at the heart of prayer. Prayer begins with the ability to listen. If prayer is only about demanding from God, it’s not truly prayer—it’s a transaction. True prayer, as Christian mystics call it, is the “prayer of quiet” — a listening and opening.

In the West, we’re often not taught to trust life, God, or the universe. Instead, we learn how to control, conquer, and break life into pieces. But trust in the inherent wisdom and sacredness of life—and the ability to listen to it—is often missing. This deep skepticism is a cultural weakness. Openness and receptivity initially feel counterintuitive to our conditioning.

Deep, quiet listening is an act of faith—trusting that in silence and attention there is something valuable and profound that cannot be grasped, controlled, or manipulated.

****

Stillsein ist die Grundlage fast aller kontemplativen Praktiken und liegt auch dem Gebet zugrunde. Gebet beginnt mit der Fähigkeit zuzuhören. Wenn Gebet nur daraus besteht, Forderungen an Gott zu stellen, ist es eigentlich kein Gebet, sondern ein Geschäft. Wahres Gebet, wie die christlichen Mystiker es nennen, ist das „Gebet der Stille“ – ein Zuhören und Öffnen.

Im Westen lernen wir oft nicht, dem Leben, dem Universum oder Gott zu vertrauen. Stattdessen wird uns beigebracht, wie wir das Leben kontrollieren, meistern und unterwerfen können. Doch Vertrauen in die Weisheit und Heiligkeit des Lebens selbst – und das Zuhören darauf – fehlt häufig. Diese tief verwurzelte Skepsis ist eine Schwäche unserer Kultur. Zuhören und Offenheit erscheinen zunächst gegen unsere Gewohnheiten.

Tiefes, stilles Zuhören ist ein Akt des Glaubens – des Vertrauens, dass in der Stille und im Hinhören etwas Wertvolles und Tiefes liegt, das sich nicht greifen, kontrollieren oder manipulieren lässt.

Still sein zu können ist das Fundament beinahe jeder Kontemplativen Übung, die es je gab. Es ist der Kern von allem, es ist der Kern des Gebets. Beten beginnt mit der Kapazität zu hören. Wenn Beten nur ein etwas von Gott verlangen ist, dann beten wir nicht wirklich. Wir versuchen zu verhandeln. Um zu beten muss man mit einem gewissen Hören beginnen, einem gewissen sich Öffnen. Die christlichen Mystiker haben es 'das stille Gebet' genannt. 
Im Westen lernen wir nicht, dem Universum zu vertrauen, Gott zu vertrauen, dem Leben zu vertrauen. Darauf wird hier kein großer Wert gelegt. Uns wird beigebracht wie wir im Leben vorankommen, wir wir erfolgreich werden, wie wir das Leben erobern und Dinge bewerkstelligen, wie wir das Leben in Teile auseinander nehmen und dann wieder zusammen setzen; es wird uns jedoch in unserer Kultur nicht weitergegeben, zumindest nicht in jüngsten Zeiten, Vertrauen ins Leben zu haben, dass es eine innewohnende Weisheit und Heiligkeit in der Struktur des Lebens selbst gibt und wir deshalb wirklich darauf hören könnten anstatt zu versuchen, immer etwas damit zu tun. Es ist eine unterbewertete Schwäche unserer gegebenen Kultur: das tiefgründige Misstrauen, mit dem viele von uns aufwachsen, das Misstrauen ins Leben. Empfänglich und offen zu sein widerspricht irgendwie der Programmierung, zumindest am Anfang.
Tief hineinzuhorchen ist in sich ein Glaubensakt. In Ruhe zu horchen ist ein Glaubensakt. Glaube ist, dass es da etwas Wertvolles in der Stille gibt, dass es etwas Wertvolles im Lauschen gibt, dass es etwas Wertvolles und Tiefgründiges gibt, nach dem ich nicht greifen kann und das ich weder manipulieren noch kontrollieren kann.

Comments

Post a Comment